09.08.2012 Die große Reise ist beendet. 370km in 34 Stunden.


Würde mich einer meiner Freunde beschreiben, dann würde auch bestimmt der Satz fallen:

‘‘Ja, und eine große Klappe hat er auch‘‘

 

Und womit füllt man eine große Klappe? Genau, mit Taten!!!

 

Exakt 34 Stunden nach Beginn der Reise, war die Ankunft in Wittmannsdorf. Doch blättern wir drei Tage zurück. (Leider gibt es von der Reise keine selbstgemachten Fotos)

 

 

Montag 06. August Der Tag der Vorbereitung.

 

Es war ein Tag des Essens. Um meine Kohlehydratspeicher aufzufüllen, gab es zum Frühstück und Abendessen Haferflocken mit Milch und Bananen.  Zu Mittag und als Nachmittagssnack gab es Nudeln. 

Doch nicht nur das Essen war wichtig sondern auch die Überlegung, was ich alles mitnehmen sollte bzw. musste.  Denn zu viel Gewicht am Rücken ist nicht gut. Doch auch mit Minimalgepäck wog mein Rucksack 6,5kg + Getränke und Essen. Klingt nicht viel, aber auf die Dauer war es sehr mühsam.

 

Auch meinen- am Vortag zugezogenen- Reifenschaden musste ich flicken. Somit hatte ich schon Routine im Falle eines erneuten Schadens.

Am Abend ging ich nochmal die Route durch und machte eine Liste (Bild) mit ein paar Orten,  um mich ein wenig zu orientieren.

 

 

Dienstag 07.August ‘‘Born to be wild‘‘ Tag 1

 

Tagwache um fünf Uhr früh, bähhh.  Erst mal unter die Dusche, um wach zu werden .

Bei dem schon bekannten Frühstück ging ich meine Checkliste nochmals durch und etwas angespannt ging es um genau 6:05 los.

 

Wetter und Temperaturen waren erst noch angenehm. Am Nachmittag wurde es aber zunehmend heißer.

 

Die Fahrt


Die ersten Kilometer bis Schardenberg waren mir bereits bekannt, da es sich ja um meine Einkaufsstrecke handelte. Doch den ersten Stopp machte ich bereits in Schardenberg. Der Grund war ein schlecht gepackter Rucksack, doch nach 5 min ging es auch schon weiter.

Für alle, die noch nie in der Gegend waren: es ist verdammt hügelig in dieser Region.

 

Nach einer Stunde war ich im 25km entfernten Andorf, dann ging es weiter in Richtung Wels.

3 ¾ Stunden nach Start kam ich in Wels an. Kurze Pause und weiter ging es Richtung Kirchdorf, wo ich auch meine Mittagspause machte. Ankunft um 11:20, Abfahrt 12:40.

Dann ging es über Klaus und Windischgarten zum heftigsten Teil meiner Reise.

 

DER PYHRNPASS: 945 Meter Seehöhe


Eine einzige Qual. Im ersten Gang versuchte ich mich hinauf zu kämpfen.  An der Station Wurzeralm war der Puls am Anschlag und ich brauchte 15min Pause. Punkt 15:00 ging es weiter.  Es dauerte noch ca. 20min bis der höchste Punkt mit 945 Metern erreicht war. Bis Liezen ging es dann nur mehr bergab.

 

In Liezen angekommen ging es weiter Richtung Trieben. Doch einige Kilometer nach Liezen wurden die Strapazen deutlich bemerkbar. Meine Schmerzen an der rechten Achillessehne, die ich auch schon am Pyhrnpass spürte, wurden deutlich stärker. Auch ein Brennen an den Oberschenkel machte sich bemerkbar.

 

Doch nach 187km in Trieben um 16:45 war Schluss mit lustig. Es waren die letzten Kilometer fast nicht mehr erträglich. Zum Glück fand ich schnell ein Quartier für die Nacht. Eigentlich wollte ich ja bis 19:00 unterwegs sein, doch der Pyhrnpass hatte mich leider zu sehr geschwächt.

 

Jetzt hieß es nur mehr Erholung. Ab unter die Dusche und die Entspannungssalbe einmassieren.

Herrlich !!!

 

Dann ging es noch kurz zum nahgelegenen Supermarkt und nach dem Abendessen um ca. 19:00 fielen mir auch schon die Augen zu.

 

 

Mittwoch 08.August ‘‘Born to be wild‘‘ Tag 2


Nach einer sehr angenehmen Nacht startete ich den zweiten Tag etwas später.

Besser kuriert als gedacht hatte ich keinen Muskelkater und auch keine Schmerzen in den Beinen. Doch leider machte sich nach den ersten Metern wieder meine Achillessehne bemerkbar. Zwar nur leicht, aber es machte mir ein wenig Sorgen.

 

Das Wetter an diesen Tag war sehr wechselhaft. In der Früh noch bewölkt, dann Regen und am Nachmittag wieder Hitze.

 

Start war um exakt 7:25. Es ging los ins 70km entfernte Bruck an der Mur. Doch nach einer dreiviertel Stunde begann es vor Mautern auch schon zu regnen. Dort angekommen, holte ich mir genau eine Stunde nach Start meine ersten Getränke und Snacks.

 

Vor Leoben kam ich dann zur Ortschaft Hinterberg. Jetzt weiß ich auch, warum die Ortschaft so heißt. Ein wiedermal starker Anstieg stand mir bevor. Doch nach 10min war er bezwungen.

 

Unter strömenden Regen in Leoben angekommen verlor ich kurzzeitig die Orientierung und bog  ab.Als ich dann zu einer Gabelung kam, die Autos wie bekloppt vorbeizogen, und ich auf einmal Leitschienen sah, war mir klar: das ist nicht die Bundesstraße. Doch zum Glück war die Autobahnauffahrt so gebaut, dass ich ohne größere Probleme sie verlassen konnte.

 

Um 10:20 in Bruck an der Mur angekommen gönnte ich mir eine wohlverdiente Pause. Klatschnass stieg ich vom Rad und begab mich in eine Würstelbude. Vierzig Minuten und ein leckeres Bier später ging es wieder los.Noch knapp 116 km bis zum Ziel.

 

Doch ab Bruck an der Mur fuhr ich am Murradweg und der ist nicht gerade für ein Rennrad gebaut.

In Mixnitz wollte ich auf die Bundesstraße ausweichen, doch ich fand nur die Schnellstraße, um aber nicht zu viel Zeit zu verlieren, drehte ich um und fuhr am Radweg bis nach Frohnleiten, wo ich dann um 12:15 eintraf. Nach einer Stärkung ging es auch schon weiter.

 

In Gratwein machte ich einen kleinen Umweg, doch Graz war schon in sichtbare Nähe gerückt. Eine Stunde nach Frohnleiten war ich auch schon in Graz eingetroffen.

 

Dort angekommen nahm ich Tempo heraus. Denn quer durch Graz ist am Fahrrad kein Zuckerschlecken. Die Fahrt durch Graz hat eine halbe Stunde gedauert.

Doch jetzt ging es wieder voran.

 

Bis Gralla war alles in Ordnung, aber nach 160km in den Beinen begannen die Konzentration und die Muskelkraft zu schwinden. Wie auch am Vortag waren die letzten Kilometer die Hölle.

 

In Weilburg musste ich den kleinen Hügel im ersten Gang nehmen, sonst hätte ich ihn nicht mehr gepackt. Dasselbe galt auch für den Priebinger Hügel.

 

Ankunft 16:05 (15h45min reine Fahrtzeit)!

 

Exakt 34 Stunden nach Start in Mayrhof war ich angekommen - total fertig, aber überglücklich- endlich am Ziel!

 

Tag 1

 

 

Tag 2

 

 

 

Mayrhof Start

0km

6:05

Trieben Start

0km

187km

7:25

Schardenberg

5km

6:20

Mautern

30km

217km

8:25

5min Pause

 

 

15min Pause

 

 

 

Andorf

25km

7:05

Leoben Hinternberg

55km

244km

9:30

Moshain


8:30

Nikasdorf

59km

246km

9:55

30min Pause

 

 

5min Pause

 

 

 

Wels

78km

9:40

Bruck an der Mur

70km

257km

10:20

5min Pause

 

 

40min Pause

 

 

 

Sattedt

89km

10:15

Frohnleiten

96km

287km

12:15

10min Pause

 

 

15min Pause

 

 

 

Kirchdorf an der Krems

112km

11:20

Gratwein

115km

302km

13:15

40min Pause 

 

12:40

5min Pause

 

 

 

Klaus an der Pyhrn

122km

13:05

Graz Andritz

127km

314km

13:35

Windischgarsten

144km

14:05

Graz Citypark

131km

318km

14:00

Spital am Pyhrn

151km

14:35

Wittmannsdorf

183km

370km

16:05

Wurzer Alm

 

14:45

 

 

 

 

15min Pause

 

 

 

 

 

 

Liezen

165km

15:25

 

 

 

 

Trieben

187km

16:45